Kann man das tatsächlich durchführen….? Was wäre wenn …? Diese und andere Fragen haben wir uns alle lange gestellt, bevor wir dann schließlich gemeinsam mit unseren Gastgebern in Rayol-Canadel entschieden haben, dass wir den Jugendaustausch vor Ostern 2022, trotz noch immer nicht gebannter Covid-19-Gefahr, stattfinden lassen werden.
Es gab ein Hygienekonzept, alle Reisenden und ebenso die aufnehmenden Familien waren dringend angehalten, sich vorher und auch regelmäßig während des Austausches zu testen. Alle waren mehrfach geimpft.
Am 9. April frühmorgens starteten dann endlich 10 Strander Jugendliche im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, 6 Mädchen und 4 Jungen, begleitet von Levke Rannow mit dem Kielius in Richtung Hamburg zum Flughafen.
Der Abflug war leicht verspätet, trotzdem blieb genug Zeit in Zürich um den Anschluss nach Marseille zu erreichen. Angekommen in Marseille blieben leider 3 der 11 Koffer unauffindbar und so ging es mit dem Bus der Gemeinde Rayol-Canadel eben ohne diese los.
In Rayol-Canadel am Office de Tourisme standen schon die Gastfamilien zum Empfang bereit und nach kurzer Verschnaufpause ging es abends noch zum Empfang des Bürgermeisters, wo sich alle hungrig über die köstlichen Leckereien, geliefert vom Restaurateur des Ortes DéDé Delmonte, hermachten.
Am Sonntag kam die Sonne raus, als morgens der Tag mit Yoga am Strand mit Debbie begann. Das hat schon mal allen viel Spaß gemacht und erstaunlich fanden es einige Teilnehmer, dass man davon sogar Muskelkater bekommt.
Am Montag stand eine abenteuerliche Wanderung entlang der Küste von L’Escalet zum Cap Taillat und zurück auf dem Programm. Begleitet vom örtlichen Wanderverein Rand’O Rayol, führte der Weg teils über unwegsame Felsen, teils direkt am Wasser entlang, sodass einige der norddeutschen Jugendlichen auch die Wassertemperatur des Mittelmeeres testen konnten.
Inzwischen waren auch die restlichen drei Koffer angekommen – schon sehnsüchtig erwartet, denn langsam wurden die Klamotten knapp.
Leider war es am Dienstag wieder recht stürmisch, sodass die geplante Segeltour in Cavalière leider ausfallen musste. Stattdessen ging es mit gut motorisierten Schlauchbooten auf das recht bewegte Mittelmeer. Alle hatten viel Spaß, waren aber anschließend auch komplett durchnässt. So waren nach dem Mittagessen eine erneute Yogasession für die einen und Fußballspiel für die anderen willkommen, um dabei wieder warm zu werden.
Trotz aller Vorsicht hatten wir am Mittwochmorgen schließlich leider einen eindeutig positiven und zwei fragwürdige Coronatests in der Gruppe. Die geplante Fahrt nach Monaco wurde abgeblasen und stattdessen ein ruhiger Nachmittag am Pool, gefolgt von einer Wanderung zum Drapeau und zum Col du Canadel eingeschoben.
PCR Tests haben dann leider den Coronaverdacht bestätigt, es blieben aber zum Glück die einzigen für den Rest der Woche. Für den verbliebenen Rest der Gruppe folgten noch ein toller Besuch in der Domaine du Rayol mit einem plastischen Einblick in das Leben der Bienen am Donnerstag und ein Ausflug nach Saint-Tropez am Freitag.
Dazwischen blieb noch genügend Zeit, um am Strand zu liegen oder gemeinsam Volleyball zu spielen, gemeinsame Picknicks zu machen und vieles mehr. Die Woche verging wie im Flug, bis am Freitagabend im Boukarou Beach der Abschied anstand. Gemeinsam mit allen Gasteltern und Helfern kamen hier die erlebnisreichen Tage in Rayol-Canadel zum Abschluss und am Samstagmorgen brachte Daniel die deutsche Gruppe mit dem Bus wieder zurück nach Marseille.
Der Rückflug verlief ohne Hindernisse, so dass zu Ostern (fast) alle wieder zu Hause waren. Auch das erkrankte Kind konnte zum Glück einige Tage später nach negativem Test mit den inzwischen angereisten Eltern die Rückreise antreten. Erlebnisreiche Tage, viele neue Freundschaften, neue Erfahrungen und Erkenntnisse sind ein Ergebnis dieser Austauschwoche. Die Verständigung funktionierte wie immer hervorragend, teils Deutsch, teils Französische, teils Englisch – irgendwie ging es immer.
Ein herzlicher Dank an Cordula Klink für die Organisation in Deutschland, an Levke Rannow für die Begleitung der deutschen und Betreuung der gesamten Gruppe vor Ort, an alle Gasteltern und Helfer in Rayol-Canadel und vor allem an Irene Allanson, unseren Partnerverein Rayol-Europe und die Gemeinde Rayol-Canadel für die hervorragende Organisation und Durchführung dieser Austauschwoche. Ein großer Dank auch wieder an das Deutsch-Französische Jugendwerk, die diesen Austausch, wie auch schon in den vergangenen Jahren, durch die finanzielle Förderung unterstützt haben.